Strandmission an Nachmittagen

Während wir am Anfang noch an einem Wochenende die Strände wechselten, waren wir 2016 immer für ein Wochenende an einem Strand. Der sichtbare Treff der Mitarbeiter an den Stränden war das hellblaue Sternenzelt, das wir immer zu den Strandeinsätzen aufbauten. Hier standen Liegestühle, es gab kostenlose Getränke und Gebäck, so dass bei Gesprächen immer etwas zum Trinken und Essen angeboten werden konnte. Um das Sternenzelt herum wurden Spiele und Sportmöglichkeiten aufgebaut, die zum Teil extra dafür angeschafft wurden. Etwas weiter weg, meistens an Treppen oder Aufgängen standen 1-2 Literaturtische. Hier wurden christliche Zeitschriften, Karten und sonstige Geschenke zum kostenlosem Mitnehmen angeboten.
Ein Autoanhänger wurde umgebaut, damit das Material für die Einsätze schnell und unkompliziert transportiert werden konnte.
Da jedes Wochenende ein anders zusammengestelltes Mitarbeiterteam mit vor Ort war, waren die Erfahrungen auch unterschiedlich. Offensive Mitarbeiter bekamen schnell Kontakt und Gespräche zu den Gästen; andere stille Mitarbeiter hatten es schwerer und brauchten oft erst die Brücke über den Sport o.a., um mit den Gästen ins Gespräch zu kommen.

Die Erfahrungen zeigten aber auch, dass die Tagesgäste mit ihrer Familien oder ihren Freunden zum Baden kamen und ihre Ruhe und Zeit miteinander haben wollten.
Innerhalb von 1-2 Nachmittagen kann man schlecht Vertrauen und Kontakte aufbauen.
Da fehlte uns in Uhyst und Klitten das Camp von nebenan, von den jeden Tag die gleichen Leute zum Strand kamen.
Aber selbst in Boxberg funktionierte dieser Gedanke nicht. Im "Sternencamp" waren mehr ältere gutsituierte Camper da, als Familien mit Kinder, so dass vom "Sternencamp" kaum kontinuierliche "Kundschaft" am Boxberger Strand da war.

 

Was den Strandaktionen den Sinn und Motivation gab, waren die Nachmittage mit Flüchtlingen. Von März 2015 bis August 2016 waren ca. 120 Flüchtlinge in einer ehemaligen Schule in Boxberg untergebracht. Über Freundschaften und Begegnungen kamen schnell Flüchtlinge zu den Aktionen am Strand. Es war für sie eine willkommene Abwechselung und für uns eine Herausforderung und Riesenchance. Wir hatten gute tiefe Gespräche über den Glauben, wir konnten viele Fragen beantworten und ihnen ein Stück Heimat geben. Manche Flüchtlinge interessieren sich für Jesus, einige wurden im Laufe der Zeit getauft und haben Kontakt zu Gemeinden und Christen in den Orten, wo sie jetzt leben.
Ohne die Mitarbeit der Flüchtlinge beim Auf- und Abbau und bei der Kontaktarbeit am Strand wären manche Wochenendaktionen ausgefallen bzw. nicht so gut verlaufen. Sie halfen mit ihren Möglichkeiten mit und waren ein großer Gewinn für das Projekt. Das brachte aber mit sich, dass sich viele deutsche Gäste von den Aktionen, bei denen die Flüchtlinge dabei waren, eher distanzierten.